Thailand Immobilien Quota

Thailand plant Lockerung der Immobiliengesetze für Ausländer

Die thailändische Regierung erwägt eine Liberalisierung der Eigentumsregeln für ausländische Immobilienkäufer. Premierminister Srettha Thavisin verteidigte kürzlich Pläne, die ausländische Eigentumsquote für Wohnungen auf 75% zu erhöhen und Pachtverträge auf 99 Jahre zu verlängern. Diese Vorschläge stoßen jedoch auf Kritik und Bedenken hinsichtlich möglicher Marktverzerrungen.

Die Regierung möchte mit diesen Maßnahmen ausländische Investitionen ankurbeln und den schwächelnden Immobilienmarkt beleben. Gleichzeitig gibt es Forderungen nach strengeren Regeln, um negative Auswirkungen zu vermeiden. Der Vorschlag hat eine kontroverse Debatte über die Vor- und Nachteile einer weiteren Öffnung des thailändischen Immobilienmarktes für Ausländer ausgelöst.

Hintergründe für die geplanten Änderungen

Ein wichtiger Grund für die Überlegungen der Regierung ist die schwache Nachfrage einheimischer Käufer. Laut dem Real Estate Information Center (REIC) ging die Zahl der landesweiten Immobilientransaktionen in den letzten fünf Quartalen kontinuierlich zurück. Besonders betroffen waren Einfamilienhäuser, deren Verkäufe stärker einbrachen als die von Eigentumswohnungen.

Die schwache Konjunktur, steigende Lebenshaltungskosten und höhere Zinsen machten es für viele Thai schwierig, sich eine Immobilie zu leisten. Gleichzeitig stieg der Anteil ausländischer Käufer bei Eigentumswohnungen auf ein Rekordhoch von 28,6% im ersten Quartal 2024.

Ein weiterer Faktor ist die verbreitete Praxis ausländischer Käufer, thailändische Strohmänner oder Firmen zu nutzen, um Immobilien zu erwerben. Dies schafft rechtliche Grauzonen und erschwert die Kontrolle der tatsächlichen Eigentumsverhältnisse. Die Regierung hofft, durch eine Liberalisierung der Regeln mehr Transparenz und Rechtssicherheit zu schaffen.

Geplante Neuregelungen und Schutzmaßnahmen

Die wichtigsten Vorschläge der Regierung umfassen:

  • Erhöhung der ausländischen Eigentumsquote für Eigentumswohnungen von derzeit 49% auf 75%
  • Verlängerung der maximalen Pachtdauer für Ausländer von 30 auf 99 Jahre

Um negative Auswirkungen zu vermeiden, werden verschiedene Schutzmaßnahmen diskutiert:

  • Beschränkung des Stimmrechts ausländischer Eigentümer auf 49%
  • Begrenzung der Grundstücksgröße für Projekte mit erhöhter Ausländerquote
  • Höhere Gebühren und Steuern für ausländische Käufer
  • Einrichtung eines Fonds zur Unterstützung einkommensschwacher thailändischer Hauskäufer

Zudem soll die erhöhte Quote nur in bestimmten Regionen wie Bangkok, Phuket oder Pattaya gelten, wo Ausländer bereits heute einen Großteil der Käufer stellen.

Befürworter argumentieren, dass ähnliche Regelungen bereits in der Vergangenheit ohne negative Folgen angewandt wurden. So war es Ausländern nach der Finanzkrise Ende der 1990er Jahre vorübergehend erlaubt, 100% der Wohnungen in einem Gebäude zu erwerben.

Kritik und Bedenken

Die Pläne stoßen jedoch auch auf Kritik. Einige Experten warnen vor möglichen Marktverzerrungen und steigenden Preisen:

  • Entwickler könnten sich verstärkt auf hochpreisige Projekte für Ausländer konzentrieren und den Bedarf einheimischer Käufer vernachlässigen.
  • Eine verstärkte Nachfrage aus dem Ausland könnte die Preise in die Höhe treiben und Wohnraum für Thais unerschwinglich machen.
  • Es besteht die Gefahr von Spekulationsblasen, wie sie in anderen Ländern durch massiven Zukauf ausländischer Investoren entstanden sind.

Kritiker fordern daher strenge Regeln, um solche Entwicklungen zu verhindern. Dazu gehören Beschränkungen für juristische Personen beim Immobilienerwerb, Mindesthaltefristen und Begrenzungen der Grundstücksgrößen.

Auch die geplante Verlängerung der Pachtverträge auf 99 Jahre wird kontrovers diskutiert. Einerseits würde dies ausländischen Investoren mehr Sicherheit bieten. Andererseits bestehen Bedenken hinsichtlich einer indirekten Landnahme durch Ausländer.

Die Regierung steht nun vor der Herausforderung, ausländische Investitionen zu fördern und gleichzeitig negative Auswirkungen auf den heimischen Markt zu vermeiden. Eine sorgfältige Abwägung der verschiedenen Interessen und die Einführung wirksamer Schutzmaßnahmen werden entscheidend sein für den Erfolg der geplanten Reformen.

Ähnliche Beiträge

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert