Rückgang des Vertrauens chinesischer Touristen in Thailands Sicherheit
In der thailändischen Tourismusbranche herrscht Besorgnis, nachdem ein Schusswaffen-Vorfall in einem Einkaufszentrum in Bangkok das Vertrauen chinesischer Touristen erschüttert hat. Hotelbesitzer und Reiseunternehmer in Chiang Mai fordern die Regierung auf, stärkere Waffenkontrollen einzuführen, um die Sicherheit der Touristen zu gewährleisten.
Auswirkungen des Mall-Shootings
Am 3. Oktober ereignete sich eine Schießerei im Einkaufszentrum Siam Paragon, bei der drei Personen, darunter ein chinesischer Tourist, getötet und vier weitere verletzt wurden. Dies führte zu einer Welle von Stornierungen: Etwa 60.000 chinesische Touristen sagten ihre Reisen nach Thailand ab. Laut Daten der Airports of Thailand ist die Zahl der chinesischen Ankünfte um 9,2 % von 650.000 auf 590.000 Besucher gesunken. Chutidech Promkaewngarm, stellvertretender Manager bei Standard Tour Co Ltd, einem großen Reiseveranstalter in der Region, betonte, dass viele chinesische Touristen ihre Reisen nach Thailand verschoben haben und einige sogar erklärt haben, dass sie das Land nie wieder besuchen werden.
Strategische Neuausrichtung der Tourismusbranche
Somrit Haikum, Geschäftsführer bei Pacific World Chiangmai und Vizepräsident der Handelskammer von Chiang Mai, forderte präventive Maßnahmen der Regierung, um ähnliche Vorfälle in der Zukunft zu verhindern. Er schlug vor, dass Thailand seinen Fokus auf neue Märkte in Europa, dem Nahen Osten und Ostasien verlagern sollte, um die Abhängigkeit von einem einzigen Land zu verringern. Umweltfreundliche Modelle sollten ebenfalls in Betracht gezogen werden, da viele Touristen nun Wert auf klimaneutrale Reisen legen.
Herausforderungen und Möglichkeiten
Trotz der aktuellen Schwierigkeiten bleibt die Tourismusbranche optimistisch. Ab November wird der Flughafen Chiang Mai rund um die Uhr geöffnet sein, um mehr Flüge abwickeln zu können. Zusätzlich hat die thailändische Regierung eine Visabefreiung eingeführt, die bis Februar nächsten Jahres gilt, um mehr Touristen aus China und Kasachstan anzuziehen. Obwohl die ursprüngliche Prognose von fünf Millionen chinesischen Touristen für dieses Jahr als zu optimistisch eingestuft wurde, so könnte die tatsächliche Zahl immerhin bei über 4,2 Millionen liegen.
Insgesamt zeigt die Situation, dass dringend Maßnahmen erforderlich sind, um das Vertrauen der Touristen wiederherzustellen, insbesondere in einer Zeit, in der die thailändische Tourismusbranche sich von den Auswirkungen der Pandemie erholen muss.