Neue Steuerregeln für Auslandseinkommen in Thailand: Was Sie wissen müssen

Thailand plant, seine Steuergesetze für Auslandseinkommen zu ändern. Das thailändische Finanzamt prüft derzeit, ob es das Steuersystem auf weltweites Einkommen umstellen soll. Das könnte große Auswirkungen auf Ausländer haben, die in Thailand leben. Hier erfahren Sie, was sich ändern könnte und was das für Sie bedeutet.

Aktuelle Regelungen für die Besteuerung von Auslandseinkommen

Bisher besteuert Thailand Auslandseinkommen nur unter bestimmten Bedingungen. Drei Kriterien müssen erfüllt sein, damit Steuern anfallen:

1. Die Person muss sich mindestens 180 Tage im Jahr in Thailand aufhalten.
2. Sie muss Einkommen aus dem Ausland haben.
3. Dieses Einkommen muss nach Thailand gebracht werden.

Seit 2024 gilt: Wird Auslandseinkommen nach Thailand gebracht, muss es versteuert werden – egal in welchem Jahr es verdient wurde. Davor konnte man Steuern sparen, indem man das Geld erst im Folgejahr ins Land brachte.

Wichtig: Für Einkommen, das vor 2024 im Ausland verdient wurde, gelten noch die alten Regeln. Bringt man es später nach Thailand, fällt keine Steuer an.

Aktuell müssen Sie also keine Steuern zahlen, wenn Sie Ihr Auslandseinkommen außerhalb Thailands lassen. Das könnte sich aber bald ändern.

Geplante Änderungen: Besteuerung von weltweitem Einkommen

Das thailändische Finanzamt plant eine wichtige Neuerung: Künftig soll das „weltweite Einkommen“ besteuert werden. Das bedeutet:

• Wer sich 180 Tage oder länger in Thailand aufhält, soll auf sein gesamtes Einkommen Steuern zahlen.
• Es wäre egal, ob das Geld nach Thailand gebracht wird oder nicht.

Diese Regel würde also auch Ausländer betreffen, die in Thailand leben, aber ihr Geld im Ausland verdienen und dort lassen.

Das Finanzamt schaut sich gerade an, wie andere Länder das machen. Die USA zum Beispiel besteuern schon lange das weltweite Einkommen ihrer Bürger.

Herausforderungen bei der Umsetzung

Die geplante Änderung bringt einige Schwierigkeiten mit sich:

1. Doppelbesteuerung: Wenn jemand in Thailand lebt und in Großbritannien Geld verdient, hat Großbritannien zuerst das Recht, Steuern zu erheben. Besteuert Thailand dann nochmal, wird dasselbe Einkommen zweimal besteuert.
2. Doppelbesteuerungsabkommen: Thailand hat mit 61 Ländern Abkommen, um Doppelbesteuerung zu vermeiden. In diesem Fall würde man nur die Differenz in Thailand nachzahlen. Beispiel: Beträgt der Steuersatz in Thailand 20% und im Ausland wurden schon 15% gezahlt, müsste man in Thailand nur noch 5% zahlen.
3. Überprüfung von Auslandseinkommen: Es ist schwierig für Thailand, an Informationen über Auslandseinkommen zu kommen. Zwar gibt es Abkommen zum Informationsaustausch, aber diese decken nicht alle Einkommensarten ab. Gehälter werden zum Beispiel oft nicht übermittelt.

Diese Punkte muss das Finanzamt noch klären, bevor es die neuen Regeln einführen kann.

Was bedeutet das für Sie?

Wenn Sie als Ausländer in Thailand leben und Einkommen im Ausland haben, sollten Sie die Entwicklungen genau verfolgen. Es könnte sein, dass Sie in Zukunft auch für Geld, das Sie nicht nach Thailand bringen, Steuern zahlen müssen.

Einige Tipps:

1. Informieren Sie sich regelmäßig über Änderungen im thailändischen Steuerrecht.
2. Prüfen Sie, ob es ein Doppelbesteuerungsabkommen zwischen Thailand und dem Land gibt, aus dem Sie Einkommen beziehen.
3. Denken Sie über eine professionelle Steuerberatung nach, um Ihre persönliche Situation zu klären.
4. Beachten Sie, dass die Regeln für Einkommen vor 2024 anders sind als für neueres Einkommen.
5. Seien Sie vorsichtig mit Ratschlägen zur Steuervermeidung – legale Wege sind okay, aber Steuerhinterziehung ist strafbar.

Die geplanten Änderungen sind noch nicht beschlossen. Es ist möglich, dass sie angepasst oder verschoben werden. Trotzdem ist es wichtig, vorbereitet zu sein.

Abschließend lässt sich sagen: Thailand passt seine Steuergesetze an internationale Standards an. Das kann Vorteile für das Land bringen, bedeutet aber auch neue Herausforderungen für Ausländer, die hier leben. Bleiben Sie informiert und holen Sie sich bei Bedarf professionelle Hilfe, um auf der sicheren Seite zu sein.