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Illegales Luxusresort auf Koh Samui droht Abriss

Auf der beliebten thailändischen Ferieninsel Koh Samui sorgt ein umstrittenes Bauprojekt für Aufsehen. Ein luxuriöses Resort chinesischer Investoren steht vor dem Abriss, nachdem Behörden schwere Verstöße gegen Bauvorschriften festgestellt haben.

Razzia deckt Verstöße auf

Am Samstag führten Beamte des Zentralen Ermittlungsbüros (CIB) und der Gemeinde Koh Samui eine Razzia auf der Baustelle des „Anzhu Seamate“ Projekts durch. Das Luxusresort befindet sich im Bezirk Maret auf Koh Samui, einer bei Touristen beliebten Insel in der Provinz Surat Thani.

Bei der Kontrolle stellten die Behörden mehrere gravierende Verstöße fest:

  • Die Gebäude waren deutlich höher als erlaubt. Statt der gesetzlich vorgeschriebenen Maximalhöhe von 6 Metern überragten einige Villen die 10-Meter-Marke.
  • Der Bauplan wich stark von der genehmigten Version ab. Anstatt einzeln stehender Villen wurden die Gebäude dicht nebeneinander errichtet.
  • Die Bauarbeiten erfolgten nicht gemäß der erteilten Baugenehmigung.

Pol Maj Gen Watcharin Poosit, Kommandeur der Abteilung zur Bekämpfung von Umweltkriminalität (NED), erklärte, dass zum Zeitpunkt der Razzia keine Arbeiter vor Ort waren. Normalerweise seien laut Anwohnern täglich etwa 50 Bauarbeiter auf der Baustelle tätig. Dies deutet darauf hin, dass jemand die Arbeiten vorübergehend eingestellt haben könnte.

Chinesische Investoren im Fokus

Das umstrittene Bauprojekt gehört einer Gruppe chinesischer Investoren. Die Grundstücksdokumente weisen eine chinesische Firma namens Anzhu Seamate als Eigentümer aus. Diese erwarb 2018 ein etwa 16.000 Quadratmeter großes Grundstück auf Koh Samui.

Laut den Behörden beantragte eine andere Gruppe chinesischer Investoren eine Baugenehmigung für 34 Villen auf dem Gelände. Sie beauftragten Anzhu Seamate als Bauunternehmen für das Projekt. Im Laufe der Zeit wurden die Baupläne jedoch offenbar erheblich verändert, ohne dies mit den zuständigen Behörden abzustimmen.

Konsequenzen und weitere Ermittlungen

Als Reaktion auf die festgestellten Verstöße hat die Gemeinde Koh Samui den Abriss der illegal errichteten Villen angeordnet. Die Bauarbeiten wurden mit sofortiger Wirkung eingestellt. Zudem laufen Ermittlungen, um die Verantwortlichen für das Projekt ausfindig zu machen und zur Rechenschaft zu ziehen.

Der Fall wirft ein Schlaglicht auf die Herausforderungen, mit denen thailändische Behörden bei der Kontrolle von Bauprojekten ausländischer Investoren konfrontiert sind. Besonders in beliebten Touristenregionen wie Koh Samui ist der Druck groß, neue Unterkünfte zu schaffen. Gleichzeitig müssen Umweltschutzbestimmungen und Bauvorschriften eingehalten werden, um die natürliche Schönheit der Inseln zu bewahren.

Weiteres illegales Bauprojekt entdeckt

Im Zuge der Ermittlungen stießen die Behörden auf ein weiteres verdächtiges Bauprojekt auf Koh Samui. Bei einer Inspektion des „Samui Green Cottages“ Projekts am Freitag stellte die NED fest, dass etwa 10 von insgesamt 53 geplanten Villen ohne gültige Baugenehmigung errichtet wurden.

Diese Entdeckung deutet darauf hin, dass es sich bei den illegalen Bauvorhaben möglicherweise um ein systematisches Problem auf der Insel handeln könnte. Die Behörden kündigten an, ihre Kontrollen zu verstärken und konsequent gegen Verstöße vorzugehen.

Der Fall des „Anzhu Seamate“ Resorts und die Entdeckung weiterer illegaler Bauprojekte haben eine Debatte über die Entwicklung des Tourismus auf Koh Samui angestoßen. Viele Einwohner und Umweltschützer sorgen sich um die Auswirkungen unkontrollierter Bebauung auf die Natur und das Ökosystem der Insel.

Die thailändischen Behörden stehen nun vor der Herausforderung, eine Balance zwischen wirtschaftlicher Entwicklung und Umweltschutz zu finden. Der Fall zeigt auch, wie wichtig eine strenge Überwachung von Bauprojekten ist, insbesondere wenn ausländische Investoren beteiligt sind.

Für Koh Samui und andere beliebte Touristenziele in Thailand bleibt die nachhaltige Entwicklung eine zentrale Aufgabe. Nur wenn es gelingt, das Wachstum des Tourismussektors in Einklang mit dem Schutz der Umwelt zu bringen, kann die langfristige Attraktivität dieser Destinationen gesichert werden.

Der Fall des „Anzhu Seamate“ Resorts dürfte in den kommenden Wochen und Monaten für weitere Diskussionen sorgen. Es bleibt abzuwarten, wie die thailändischen Behörden mit ähnlichen Fällen in Zukunft umgehen werden und welche Konsequenzen dies für die Entwicklung des Tourismus auf Koh Samui und in anderen Regionen des Landes haben wird.

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