Cannabis-Unterstützer fordern rechtliche Maßnahmen gegen Politikänderung
In Bangkok haben Hunderte von Cannabis-Unternehmern, Bauern und Aktivisten gegen die geplante Neuregelung der Cannabis-Gesetze protestiert. Sie sammelten fast 2.000 Unterschriften für eine Petition, die eine erneute Kriminalisierung von Cannabis verhindern soll. Die Petition richtet sich gegen Premierminister Srettha Thavisin und soll beim Zentralen Verwaltungsgericht eingereicht werden.
Hintergrund der Proteste
Im Jahr 2022 wurde Cannabis in Thailand dekriminalisiert. Dies führte zur Eröffnung zahlreicher Dispensaries, die verschiedene Cannabisprodukte wie Blüten, Öle und Lebensmittel verkaufen. Diese Produkte dürfen maximal 0,2 % THC enthalten. Die damalige Entscheidung sollte sowohl medizinische als auch wirtschaftliche Vorteile bringen. Seit der Legalisierung boomte die Cannabisindustrie, und viele Unternehmen und Bauern konnten davon profitieren.
Nun plant die Regierung jedoch eine Rückstufung von Cannabis als „Kategorie 5“-Narkotikum. Diese Einstufung würde den Besitz, Verkauf und Anbau von Cannabis wieder illegal machen. Premierminister Srettha Thavisin und seine Regierung beabsichtigen, die Gesetzgebung zu ändern, um Missbrauch und unkontrollierte Verbreitung zu verhindern. Diese geplante Gesetzesänderung hat zu großer Unsicherheit und Besorgnis bei Cannabis-Unternehmern und -Bauern geführt, die befürchten, ihre Existenzgrundlage zu verlieren.
Die Cannabis-Befürworter argumentieren, dass eine erneute Kriminalisierung nicht nur wirtschaftliche Verluste zur Folge hätte, sondern auch das Vertrauen in die Regierung und die Rechtsstaatlichkeit untergraben könnte. Sie fordern daher eine regulierte Legalisierung anstelle einer pauschalen Re-Kriminalisierung, um sowohl wirtschaftliche als auch gesundheitliche Vorteile zu maximieren.
Auswirkungen auf die Cannabisindustrie
Eine vollständige Neuregelung würde große Unsicherheiten für die lokale Cannabisindustrie mit sich bringen. Viele Befürworter fordern stattdessen eine regulierte Legalisierung. Über eine Million Haushalte haben sich bereits für den Cannabisanbau registriert, und viele Unternehmen profitieren vom wachsenden Markt.
Forderungen der Befürworter
Die Cannabis-Befürworter plädieren für eine Gesetzgebung, die den Anbau und Verkauf von Cannabis regelt, anstatt einer pauschalen Re-Kriminalisierung. Sie argumentieren, dass dies der Industrie schaden und den Anbau auf bestimmte Gruppen beschränken würde. Eine erneute Großdemonstration ist für den 9. Juni geplant, dem zweiten Jahrestag der ursprünglichen Dekriminalisierung.
Ausblick
Die Regierung plant, den medizinischen und gesundheitlichen Cannabisanbau weiterhin zu erlauben, jedoch unter strengen Auflagen. Dazu sollen Anbau, Verarbeitung und Verkauf nur mit speziellen Genehmigungen möglich sein. Diese Regulierung zielt darauf ab, den Zugang zu Cannabis für medizinische Zwecke zu sichern und gleichzeitig Missbrauch zu verhindern.
Die Zukunft der Cannabisindustrie in Thailand bleibt ungewiss. Unternehmer und Bauern sind besorgt über mögliche wirtschaftliche Verluste. Viele hoffen auf eine faire Regulierung, die sowohl wirtschaftliche als auch gesundheitliche Interessen berücksichtigt. Die Diskussionen über die besten Regulierungsansätze dauern an.
Die geplanten Änderungen könnten einerseits den illegalen Markt reduzieren und die Qualität der Cannabisprodukte sichern. Andererseits könnten kleine Bauern und neue Unternehmen durch die strengen Genehmigungen benachteiligt werden. Es bleibt abzuwarten, wie die Regierung diese Balance finden wird, um sowohl den Gesundheitssektor zu unterstützen als auch wirtschaftliche Chancen zu bieten.