Bangkok BTS 20THB

Bangkok plant 20-Baht-Deckel für U-Bahn: Bezahlbarer Nahverkehr für alle

Die thailändische Hauptstadt Bangkok will den öffentlichen Nahverkehr für alle zugänglich machen. Ein neuer Plan sieht vor, dass Fahrten mit der U-Bahn künftig maximal 20 Baht kosten sollen. Das entspricht etwa 50 Cent. Die Regierung verspricht sich davon mehr Fahrgäste und weniger Verkehr auf den Straßen.

Schrittweise Einführung bis September 2025

Der neue Fahrpreis-Deckel soll nicht von heute auf morgen kommen. Verkehrsminister Suriya Jungrungreangkit kündigte an, dass die Umsetzung schrittweise erfolgen wird:

  • Auf der Lila und Roten Linie gilt der 20-Baht-Tarif bereits seit September 2023.
  • Die Rosa und Gelbe Linie sollen im Juni 2025 folgen.
  • Zuletzt kommen die Grüne und Goldene Linie sowie der Airport Rail Link an die Reihe – voraussichtlich im September 2025.

Für neue Linien, die nach der Einführung des Maximalpreises in Betrieb gehen, soll die 20-Baht-Grenze von Anfang an gelten.

Die schrittweise Einführung gibt den Betreibern Zeit, sich auf die neue Situation einzustellen. Gleichzeitig können Fahrgäste schon jetzt von günstigeren Preisen profitieren.

Mehr Fahrgäste durch günstigere Tickets

Die Hoffnung der Regierung: Wenn die U-Bahn für alle erschwinglich ist, steigen mehr Menschen um. Erste Zahlen scheinen das zu bestätigen. Auf den Linien mit dem neuen Maximalpreis stieg die Zahl der Fahrgäste um 18 Prozent.

Das könnte mehrere positive Effekte haben:

  • Weniger Autos auf den Straßen und damit weniger Staus
  • Bessere Luft in der Stadt
  • Mehr Einnahmen für die Betreiber trotz niedrigerer Preise

Allerdings wird es wohl eine Weile dauern, bis sich zeigt, ob der Plan aufgeht. Verkehrsexperten sind gespannt, wie sich die Fahrgastzahlen langfristig entwickeln werden.

Herausforderungen für Betreiber und Regierung

Die Einführung des 20-Baht-Deckels ist nicht ohne Risiken. Die U-Bahn-Betreiber befürchten Einnahmeverluste. Sie wollen eine Entschädigung vom Staat.

Verkehrsminister Suriya schätzt, dass die Regierung rund 8 Milliarden Baht (etwa 200 Millionen Euro) an die Betreiber zahlen muss. Allerdings ist noch unklar, ob das eine einmalige Zahlung oder ein jährlicher Betrag sein soll.

Die Finanzierung soll unter anderem aus den Einnahmen der Mass Rapid Transit Authority of Thailand (MRTA) und dem Energiesparfonds kommen. Kritiker befürchten, dass am Ende die Steuerzahler für die günstigen Tickets aufkommen müssen.

Zudem gibt es technische Herausforderungen. Bislang nutzen die verschiedenen U-Bahn-Linien unterschiedliche Ticketsysteme. Die Regierung arbeitet an einem einheitlichen System, das bis nächstes Jahr eingeführt werden soll.

Trotz der offenen Fragen sieht die Regierung den Plan als wichtigen Schritt für die Zukunft Bangkoks. Ein bezahlbarer öffentlicher Nahverkehr könnte die Lebensqualität in der Millionenmetropole deutlich verbessern.

Für die Einwohner Bangkoks und Besucher der Stadt dürfte die Nachricht jedenfalls erfreulich sein. Wer bisher bis zu 45 Baht für eine Fahrt zahlen musste, kann sich künftig über deutlich günstigere Preise freuen. Das macht die U-Bahn attraktiver – und könnte Bangkok ein Stück weit aus dem berüchtigten Verkehrschaos befreien.

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