Babyboom in Thailand: Neues Projekt „Geburt einer großartigen Welt“
Der thailändische Gesundheitsminister, Cholnan Sikaew, hat eine neue Kampagne ins Leben gerufen, die „Geburt einer großartigen Welt“ (Give Birth Great World) heißt. Ziel dieser Kampagne ist es, die thailändische Bevölkerung zu vergrößern, indem Paare ermutigt werden, mehr Kinder zu bekommen. In einer jüngsten Sitzung im Gesundheitsministerium am 15. November wies Sikaew auf die sinkende weltweite Geburtenrate hin. Aktuellen Schätzungen zufolge könnte die durchschnittliche Kinderzahl pro Frau weltweit bis 2100 auf 1,7 sinken.
Globale und lokale Trends
Sikaew betonte, dass Thailand eines von 23 Ländern ist, die von einem starken Rückgang der Fruchtbarkeitsrate betroffen sind. Ohne Gegenmaßnahmen könnte die thailändische Bevölkerung um 50% schrumpfen. Er hob hervor, dass das verbreitete Denken, „mehr Kinder zu haben bedeutet ärmer zu sein“, aus der Gesellschaft entfernt werden muss. Besonders gut ausgebildete und finanziell abgesicherte Thailänder sollen ermutigt werden, mehr Kinder zu bekommen, um die Wettbewerbsfähigkeit des Landes zu steigern.
Unterstützungsmaßnahmen
Das Gesundheitsministerium plant, in Zusammenarbeit mit anderen Abteilungen die Kampagne „Geburt einer großartigen Welt“ umzusetzen. Dazu gehören die Einrichtung zusätzlicher Fruchtbarkeitskliniken mit Fachärzten und Beratern für Paare sowie die Erweiterung des Angebots an Behandlungen für unfruchtbare Personen.
Ein alarmierender Rückgang
Laut Autchara Nitiapinyasakun, der kommissarischen Direktorin des Gesundheitsamtes, verzeichnete Thailand erstmals seit 70 Jahren einen Geburtenrückgang. Im Jahr 2022 wurden weniger als 500.000 Kinder geboren. Dieser Rückgang hat weitreichende Auswirkungen, einschließlich einer älter werdenden Bevölkerung und eines potenziellen Rückgangs des Bruttoinlandsprodukts (BIP) sowie der Steuereinnahmen.
Die öffentliche Meinung
Eine Umfrage des Nationalen Instituts für Entwicklungsverwaltung (NIDA) ergab, dass 44% der Befragten ohne Kinder angaben, keine Kinder haben zu wollen. Die Gründe hierfür waren finanzielle Belastungen, die aktuelle gesellschaftliche Situation und der Wunsch nach persönlicher Freiheit. Die Umfrageteilnehmer waren sich jedoch einig, dass die Regierung mehr Unterstützung für Kinder und Familien bereitstellen sollte, beispielsweise durch kostenlose Bildung und ein Unterstützungsbudget bis zum 15. Lebensjahr der Kinder.